„Lions zu Europa“
Wo könnte man sich besser treffen als an der Europäischen Schule in Karlsruhe (ESK), um die europäische Idee hochzuhalten? Am 12.10.2024 trafen sich Vertreter aus vielen nordbadischen Lions Clubs von Freudenstadt bis in den Odenwald an der ESK, um sich dem wichtigen Thema Europa zu widmen. Völkerverständigung, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie gehören seit jeher zur DNA der Lions Clubs. „Der Gesellschaft verpflichtet -we serve“ lautet das Motto des diesjährigen Governorrates der deutschen Lions.
Eingeladen hatte Distrikt-Governor Claudia Pap, Rechtsanwältin aus Karlsruhe. „Fast achtzig Jahre Frieden und wirtschaftliche Prosperität sind keineswegs selbstverständlich. Ebenso müssen die Errungenschaften in der Verständigung zwischen den Völkern immer wieder aufs Neue ins Bewusstsein gerufen werden“, so Claudia Pap, die selbst drei Kinder an der europäischen Schule hatte und viele Jahre Vorsitzende der Elternvereinigung war.
Keynote Speaker war Daniel Caspary, Mitglied des Europäischen Parlaments und selbst Lions Mitglied. Er bezog sich auf die „Zeitenwende-Rede“ von Kanzler Scholz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und zeichnete ein Bild von der Wichtigkeit eines starken Europas zwischen einer gespaltenen USA, die bisher Schutzmacht der Demokratien war, Russland mit seinem aggressiven Expansionskurs und China mit seiner enormen Wirtschaftsmacht. Wir brauchen ein wirtschaftlich starkes und verteidigungsfähiges Europa, so sein Plädoyer. Er endete mit dem Wunsch nach Freiheit und Frieden, den er bislang in anderer Reihenfolge verwendet hatte.
Es folgte eine angeregte Podiumsdiskussion zum Thema Europa, in der auch der neue und der ehemalige Direktor der Schule Gast waren. László Munkácsy, der neue Schulleiter, ist aus Ungarn und hat viele Jahre in Brüssel gearbeitet. Tom Hoyem, der ehemalige Rektor der ESK ist Däne und noch heute auch als Wahlbeobachter auf der ganzen Welt unterwegs. Die ESK leistet einen wichtigen Beitrag zur europäischen Identität der jungen Menschen.
Robin Lieb vertrat die LEOs, die Jugendorganisation der Lions und formulierte seine Wünsche an Europa. „Der Brexit war ein schwarzer Tag in meinem Leben“, so Lieb, er möchte mit den LEOs weiter für „Einheit in Vielfalt“ einstehen.
Im Jahr 2026 wird in Karlsruhe das jährliche Lions Europaforum stattfinden, das Barbara Grewe als Forumspräsidentin vorbereitet, und zu dem über 1000 Gäste aus allen europäischen Ländern erwartet werden. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Die Lions Clubs pflegen, dem europäischen Gedanken verpflichtet, häufig Jumelagen mit anderen europäischen Clubs und treffen sich regelmäßig, um die grenzüberschreitende Freundschaft zu festigen und zu vertiefen und so einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Es gibt darüber hinaus jährliche Treffen auf europäischer und auch weltweit auf internationaler Ebene.
Die Idee der Serviceclubs kommt aus den USA. Allein in Deutschland gibt es etwa 1500 Clubs, weltweit sind es rund 49.000.
Unter dem Motto „we serve“ unterstützen die Lions Clubs weltweit soziale Projekte. Mit knapp 1,4 Millionen Mitgliedern in über 200 Ländern sind die Lions die mitgliederstärkste wohltätige Clubbewegung der Welt mit Konsultarstatus bei der UN. Und als internationale Vereinigung leben sie aktiv die Idee der Völkerverständigung und der europäischen Freundschaft.
Daniel Caspary MdEP und Lions-Distrikt-Governor Claudia Pap