Die Lions Clubs Schwetzingen und Churpfalz besorgen einen Mercedes Sprinter im Wert von etwa 25.000 Euro für das ukrainische Kozelet.

Seine Expertise hat Gewicht. General Erhard Bühler ist Experte im Ukraine-Krieg. Er berät die Bundesregierung und sein Wort im Nato-Verteidigungsbündnis findet Gehör. Außerdem gehört der Podcast von Erhard Bühler, „Was tun, Herr General“ zu den Top-5 der Politik-Potcasts in Deutschland. Darin wird fundiert, direkt und ohne Umschweife erörtert und analysiert.

 Nun war Erhard Bühler zu Gast beim Lions Club Schwetzingen, um über den Ukraine-Krieg, dessen Auswirkungen, Konsequenzen, Ursachen zu reden. Die ausverkaufte Veranstaltung war ein gelungenes Zusammenspiel mehrerer Service-Organisationen. Federführend war der LC Schwetzingen mit dessen Präsident Dr. Siegfried Beichter an der Spitze. Der LC Churpfalz, der Rotary-Club Schwetzingen-Kurpfalz sowie das Ärztenetzwerk und die Kommunen Schwetzingen, Plankstadt, Oftersheim agierten Hand in Hand und konnten, zusammen mit einer Unterstützung des Lions Distrikthilfswerks über 12.000 Euro aktivieren. Durch die Aktion und mit Hilfe eines Bundeszuschusses konnte ein gebrauchter behindertengerechter Mercedes Sprinter im Wert von etwa 25.000 Euro beschafft werden.  Die Kinder im ukrainischen Kozelets und Umgebung werden damit nun von Ihren Familien ins dortige Rehabilitationszentrum und wieder zurück gebracht.

Das neue Gefährt nahmen der Bürgermeister des ukrainischen Kozelets, Valentyn Bryhynets, sein Stellvertreter Volodymyr Motzor persönlich entgegen. 2000 Kilometer waren sie extra dafür angereist. Seit Juli 2023 pflegen Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim eine Solidaritätspartnerschaft mit Kozelets. Sie erfuhren, dass dringend Fahrzeuge benötigt werden. „Der vorherige Bus, der Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung transportierte, wurde an Soldaten für den Kriegseinsatz gegeben“, berichtete Viktoriia Pryma: „Seit einem halben Jahr gab es keine Transportmöglichkeit mehr für die Kinder.“

Bei der Übergabe des Fahrzeugs noch vor Weihnachten sagte der Schwetzingens Oberbürgermeister Matthias Steffan in seiner Ansprache: „Heute ist ein ganz besonderer Tag für unsere deutsch-ukrainische Freundschaft. Zwischen Menschen ist Freundschaft so viel leichter zu leben als zwischen Staaten.“

Siegfried Beichter, Präsident des Lion Clubs Schwetzingen, sagte auch im Namen seiner Kollegen Dr. Cornelius Brenner vom Rotary Club Schwetzingen-Kurpfalz und Sabine Stechl vom Lions Club Churpfalz: „Wir bewundern den Mut und die Durchhaltekraft der Ukrainer.“ Als im Juli 2024 die Anfrage der Kommunen kam, schlossen sich die drei Serviceclubs zusammen und sammelten Spenden für diese wichtige Anschaffung. „Auch das Ärtenetzwerk hat sich finanziell beteiligt und einige notwendige medizinischen Artikel beigesteuert“, sagte Beichter.

Der Bürgermeister von Kozelets, Valentyn Bryhynets, fand emotionale Worte für seine Dankbarkeit. „Ihr habt uns eine Hand gegeben, als wir sie so dringend brauchten“, sagte er. Er sei sehr dankbar für den Wagen, so hätten die Kinder durch Fahrten zu wichtigen Reha- und Therapieangeboten die Chance, Dinge zu erlernen, die sie benötigen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Bürgermeister dankte auch den Streitkräften dafür, dass sie reisen konnten und „sie uns schützen“. Noch immer sei es nicht selbstverständlich, auszureisen.

Kozelets ist das Zentrum der Siedlungsgemeinde, zu der 40 Dörfer und Siedlungen gehören. Die Wege sind recht weit und die Kinder sind auf Beförderung angewiesen.